In Seligstadt tagte der evangelische Landesjugendmitarbeiterkreis

Vor kurzem trafen sich Jugendliche aus verschiedenen Kirchengemeinden in Seligstadt und besprachen das Thema Jugendrecht. Seit einigen Jahren organisiert die Jugendarbeit der Evangelischen Kirche verschiedene Jugendlager. Die Mitarbeiter, die bei diesen Lagern mithelfen, müssen auch stets ein gutes Beispiel abgegeben. Auf diesem Landesjugendmitarbeiterkreis (LJMK) wurde uns deutlich gemacht, welches die Regeln des Jugendwerkes sind, an die man sich halten muss. Es gibt Regeln und Pflichten, die die Mitarbeiter, aber auch die Jugendlichen einhalten müssen. Die Verantwortungen in einem Jugendlager sind vor allem für Leiter und Mitarbeiter erheblich. Unter Alkoholeinfluss kann so einiges bei Jugendlichen schiefgehen. So herrscht also auf Freizeiten Alkoholverbot: Den Rauchern sind besondere Orte zugewiesen, so dass keine Brandgefahr besteht. Und natürlich ist verboten Gewalt anzuwenden.

Am Freitagabend reisten alle Teilnehmer an und es wurde gemeinsam zu Abend gegessen. Gleich danach erzählte uns Pfarrer Johannes Klein aus Fogarasch über Recht und Jugend, in der Bibel.

Den nächsten Tag kam sogar eine Rechtsanwältin, Frau Doina Moga, nach Seligstadt, um uns Jugendlichen verschiedene Fragen zu beantworten. Sie machte uns vor allem darauf aufmerksam, dass man als jugendlicher Mitarbeiter vor allem für Minderjährige die Verantwortung trägt. Erst ab 18 wird man sozusagen strafmündig. Bei verschiedenen Vergehen drohen Verwaltungsstrafen, aber auch Gefängnisstrafen. Im Strafgesetzbuch heißt es, dass das Verteilen von Ohrfeigen verboten ist. Strengstens verboten ist der sexuelle Umgang mit Minderjährigen. Dafür könnte man ins Gefängnis kommen. Für Alkoholkonsum gibt es gesetzlich keine Regelung, dafür aber wird der Besitz und die Einnahme von Drogen strengstens bestraft.

Nach diesem Gespräch ist es uns sehr deutlich geworden, vor welche Verantwortung wir gestellt werden. Ein Leiter müsste ständig Kontrollen durchführen oder das schlechte Benehmen eines Jugendlichen anmahnen, vielleicht sogar die Eltern anrufen, damit sie ihr Kind aus dem Freizeitlager abholen. Doch auch so kann man nicht zu hundert Prozent sicher sein, ob auch alles im grünen Bereich bleibt.

Am Nachmittag gab es noch eine Gruppenarbeit mit Christiane Neubert aus Fogarasch. In Gruppen mussten wir einige Fragen zum Thema Jugendrecht behandeln. Abends wurde schließlich von FSJlern ein Spielabend organisiert, der mächtig Spaß machte.

Am Sonntag feierten wir einen Jugendgottesdienst. Er wurde von Pfarrer Uwe Seidner aus Wolkendorf und Vikar Andreas Hartig aus Hermannstadt gestaltet. Auch meldeten sich verschiedene Jugendliche freiwillig zur Gottesdienstgestaltung. Jeder übernahm eine Aufgabe: die Schriftlesung, ein Fürbittengebet oder Lieder singen.

Pfarrer Uwe Seidner betonte in seiner Predigt, dass der liebe Gott uns Menschen einen freien Willen geschenkt hat. Er stellt uns aber vor die Verantwortung der Entscheidung. Mit dem Gebot „Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“, werden alle anderen Gebote eingehalten. Es ist uns also alles erlaubt, solange wir damit in christlicher Verantwortung umgehen. Geld, Macht, Alkohol und Zigaretten können einen Menschen gefangen nehmen. Sie werden zu Götzen. Und ab dem Augenblick kann man nicht mehr Gott dienen, sondern man wird der Sklave des Geldes oder der Zigarette oder des Alkohols. Ein Betrunkener torkelte durch die Straßen der Stadt. Er stößt auf eine Mauer und tastet sich voran. Stundenlang… Es war eine Litfaßsäule. Irgendwann merkt er, dass etwas faul ist. Seine Feststellung: „Eingemauert!“ So kann eine Abhängigkeit zum Teufelskreis werden. Nur Christus als Mitte des Lebens kann diese Mauern sprengen.

Nach dem Gottesdienst gab es ein gemeinsames Mittagessen – dann hieß es Abschied nehmen. Aber nur bis zum nächsten LJMK.

Ana Vasiloiu, Wolkendorf